Schulordnung
Im Schuljahr 2015/16 wurde von den Kindern (mit Beteiligung von Eltern, OGS-Mitarbeitern und Lehrern) ein Regelwerk zusammengestellt.
Die Klassenräte suchten im Schuljahr 2015/16 Schul-/Klassenregeln sowie angemessene Maßnahmen für den Fall, dass Regeln nicht eingehalten werden. In einer Versammlung aller Klassensprecher wurden die Regeln und Maßnahmen zusammengestellt, diskutiert und geordnet. Eltern, OGS-Mitarbeiter und Lehrer ergänzten die Zusammenstellung. Grundsätze, Regeln und Maßnahmen wurden von der Schulkonferenz beschlossen.
• Maßnahmen bei Regelverstößen
Klassenregeln
Ergänzend zur Schulordnung legen die Klassen ihre Regeln nach eigenen Bedürfnissen fest. Sie werden im Klassenrat eingebracht, diskutiert und beschlossen.
Klassendienste
Die Klassen bestimmen nach ihren eigenen Bedürfnissen, welche Dienste sie einrichten und wie die Übernahme der Dienste geregelt wird. Beispiel für Dienste, die in vielen Klassen zu finden sind:
Vorbeugung von Unterrichtsstörungen mit dem KlasseKinderSpiel
Durch das KlasseKinderSpiel sollen gemeinsam erarbeitete Regeln zum Sozial- und Arbeitsverhalten spielerisch eingeübt und positiv verstärkt werden.
Die Klasse wird in zwei oder mehr Teams aufgeteilt. Das Spiel startet während einer zuvor festgelegten Lernphase. Die Spielzeit beträgt 10 Minuten. Die Teams sollen vereinbarte Regeln und entsprechenden Verhaltensweisen einhalten, die vorher vereinbart werden. Für jede Verhaltensweise, die den Vereinbarungen widerspricht, erhält das jeweilige Team einen (Negativ-)Punkt (Foul) durch den Schiedsrichter (Lehrer). Auch die möglichen Fouls, also die störenden Verhaltensweisen, werden vor Spielbeginn geklärt und verabredet. Die Mannschaft mit dem besten Verhalten bzw. der geringsten Punktzahl am Ende der Spielzeit gewinnt eine Gruppenbelohnung. Auch diese Belohnung wird zuvor gemeinsam vereinbart.
Der Einsatz des KlasseKinderSpiels wird an die Bedürfnisse und Voraussetzungen der jeweiligen Lerngruppe angepasst. Die Klassen- oder Fachlehrer/innen legen in Absprache mit den Kindern die Lernphase mit der Spielzeit, die Verhaltensregeln und die Gruppenbelohnung fest.
Das KlasseKinderSpiel basiert auf lerntheoretischen Grundlagen und wurde vor mehr als 35 Jahren von einem Lehrer in den USA auf der Basis des US-amerikanischen Good Behaviour Game entwickelt. Prof. Dr. Clemens Hillenbrand und Kathrin Pütz von der Universität Köln adaptierten das Good Behaviour Game und entwickelten es auf der Grundlage zahlreicher Studien weiter.
Ziele:
- Förderung der gegenseitigen Unterstützung der Schülerinnen und Schüler bei der Beachtung von Regeln
- Lernzeit im Unterricht erhöhen
- Gruppenzusammenhalt und Lernklima verbessern
- Unterrichtsstörungen verringern
- Aufmerksamkeit im Unterricht erhöhen
- Selbstkontrolle der Schüler verbessern
- Erfolgserleben bei angemessenem Verhalten ermöglichen
- Motivation zum Anwenden sozialer Fertigkeiten erhöhen
Demokratische Grundhaltung
Demokratie-Lernen an unserer Schule
Um eine demokratische Grundhaltung entwicklen zu können, sollen die Schüler/innen demokratische Strukturen und Regeln kennen lernen und erleben, wie sie selbst in einem demokratischen Gremium mitwirken können.
Hierfür werden ab dem zweiten Halbjahr des ersten Schuljahres Klassensprecher/innen und eine Vertretung gewählt. Die Vertretung unterstützt die Sprecherin/den Sprecher in ihrem/seinem Amt und springt im Krankheitsfall für ihn oder sie ein.
Auch der Klassenrat wird in der zweiten Hälfte des ersten Schuljahres eingeführt. Er bietet den Kindern die Möglichkeit, ihren Schulalltag durch Selbst- und Mitbestimmung aktiv mitzugestalten.
Als nächsten Schritt ist geplant, die Schülermitbestimmung und -partizipation auch auf Schulebene auszuweiten, indem ein Schülerparlament etabliert wird.
Klassensprecher
Die Aufgaben des Klassensprechers müssen mit den Kindern im Vorfeld der Wahl gemeinsam erarbeitet und besprochen werden. So sollte der Klassensprecher die Interessen des Einzelnen und der Klassengemeinschaft vor Lehrern , Eltern und Schülern vertreten. Des Weiteren muss er oder sie repräsentative Aufgaben übernehmen, wie z.B. auf der Bühne agieren, moderieren, Preise für die Klasse entgegennehmen usw. sowie ggf. automatisierte Unterrichtsabläufe kurzfristig übernehmen.
Um geeignete Kandidaten zu finden, werden im Vorfeld notwendige Eigenschaften erarbeitet, über die das Kind verfügen sollte, um sich der Wahl zu stellen. Eigenschaften wie Vertrauenswürdigigkeit, Mut/Selbstbewusstsein, Verantwortungsbewusstsein Toleranz werden hinsichtlich ihrer Bedeutung für die Übernahme der Aufgaben geklärt. Die Durchführung einer demokratischen Wahl unter Einbezug wichtiger Kriterien, wie vorherige Sammlung der Kandidaten, Regeln einer geheimen Wahl, Auszählung der Stimmzettel etc. ermöglicht den Kindern demokratische Abläufe kennenzulernen und zu erfahren, dass sie mit ihrer Stimme Entscheidungen beeinflussen können.
Klassenrat
Der Klassenrat ist eine regelmäßig stattfindende Gesprächsrunde der Schüler einer Klasse (ggf. mit der Lehrkraft), in der konkrete Anliegen der Klassengemeinschaft besprochen werden und möglichst einvernehmliche Lösungen gefunden werden.
Im Laufe der vier Schuljahre arbeiten wir darauf hin, dass die Kinder am Ende der Grundschulzeit möglichst autonom eine Klassenratsstunde durchführen. Dabei können sie sich auf ritualisierte Abläufe und Vorgehensweisen stützen, wie z.B. einen vorgegeben zeitlichen Ablauf oder die Übernahme folgender Aufgaben und Ämter:
Ziele des Klassenrates sind u.a. die Erarbeitung, Übung und Einhaltung von demokratischen Gesprächsabläufen und Gesprächsregeln, das Suchen von Problemlösungen, die Diskussion von Meinungen (pro und kontra), ein respektvoller Umgang miteinander und besonders auch die Akzeptanz gemeinsam getroffener Klassenbeschlüsse. Eine vertrauensvolle Atmosphäre soll gewährleisten, dass sich alle Kinder ernst genommen fühlen und sich trauen, unbefangen ihre Anliegen und Stellungnahmen zu äußern.
Schülerparlament
Zukünftig sollen sich die Klassensprecher und Vertreter der einzelnen Klassen regelmäßig im Wechsel an einem der beiden Standorte mit der Schulleitung und evtl. Vertretern des Kollegiums, der Eltern oder der OGS treffen, um wichtige Belange der Schulgemeinschaft zu besprechen und bei Beschlüssen auf Schulebene mitzuwirken.